Monat: August 2023 (Seite 1 von 2)

Fränkische Broudworschd

Drei Stunden Zugfahrt, 10 Kilometer in die falsche Richtung gefahren, und dann alles wieder zurück und bergauf, bergab (im 1. Gang mit Turbounterstützung)… Es wurde schon dunkel und mir war dann doch etwas mulmig zumute. Irqgendwann bin ich dann doch angekommen und dann habe ich mir erst einmal original fränkische Bratwürste mit Kartoffelsalat und einem großen Salat gegönnt. Die Bratwürste waren sooo gut. Ich glaube das waren die besten Bratwürste die ich je gegessen habe.

Auch wenn ich heute nicht weit gefahren bin, habe ich eine wunderbare Erfahrung gemacht: Es ging ja (für meine Verhältnisse) ganz schön bergauf. Mein Navi kündigte das immer an und zeigte eine Grafik wie viele Höhenmeter ich in welcher Zeit geschafft habe. Und das Beste…es applaudierte mir fast wenn ein Anstieg geschafft war. Also der Applaus war mehr ein „düdeldü“ aber sowas von motivierend. Ich mag mein Navi nun noch mehr und freue mich; dass es auch Anstiege von 200m in 4 Minuten mit einem „düdülu“ belohnt. Wer weiß was passiert wenn ich mich noch steigere?!

und weiter geht´s – der Gaubahnradweg

Gaubahnradweg vom Maintal ins Taubertal

Morgen mache ich mich wieder auf den Weg. Ich habe mir die erste Tour aus meinem „…quer durch Stadt und Land“ Buch herausgesucht. Es geht auf dem Gaubahnradweg vom Maintal ins Taubertal und noch ein wenig weiter (ich habe die Tour verlängert auf eine 3 Tages Tour über Rothenburg ob der Tauber, Treuchtlingen und vielleicht noch bis Donauwörth). 

Ein großes Danke an Hanna Fleckenstein für die Tour und die tollen Hinweise. Es wird bestimmt eine superschöne Fahrt und ich werde auch wieder jeden Abend etwas zu berichten haben! 🙂

Unwetter und nachdenkenswerte Folgen

Garten nach Unwetter in Kissing

Am Samstag hat es uns hier in Kissing voll getroffen: Ein Unwetter mit Hagel und Sturm ist über Kissing gezogen und hat auch in unserer Straße wirklich viel zerstört, Hauswände, Rolläden, Dachziegel, Bäume, Gärten, Autos, Fenstersimse…es sieht auch heute noch überall furchtbar aus.

defekter Rolladen nach Unwetter in Kissing

Als der Hagel auf unser Haus niederprasselte, hatte ich richtig Angst – der Krach, der durch die Hagelkörner die auf das Glasdach knallten entstand, war fast unerträglich. Es  wurde dunkel – eine gespenstische Atmosphäre.

Und dann war (nach vielleicht 5 Minuten), der Hagel vorbei und wir sind nach draußen gegangen um zu sehen was alles kaputt ist… und nun kommt für mich der positive Teil dieses Unwetters:

Alle Nachbarn waren draußen, begutachteten die eigenen Schäden und die der Anderen. Es war so viel Solidarität zu spüren. Alle redeten miteinander, halfen sich mit Wasserschläuchen, Besen und Dachziegeln aus, bemitleideten sich gegenseitig, gaben Tipps, sprachen einander Mut und Zuversicht zu.

Ich finde das nicht selbstverständlich und es berührt mich und macht mir Mut. Wir leben nicht aneinander vorbei: Wir leben miteinander! Manchmal ist es vielleicht nur ein kurzes Nicken, ein kleines „Grüß Gott“ oder Hallo… aber ich durfte erleben, dass Solidarität in schwierigen Zeiten ganz selbstverständlich da ist. Wie schön!


tragisches und vorzeitiges Ende eines Sockens

Wolllabyrinth im Garten 2
Wolle im Garten 1

Nun habe ich ein paar Tage nichts von mir hören lassen. Ich war einfach nur ziemlich faul und habe die wunderbare Sonne genossen – und NEIN – ich bin nicht Fahrrad gefahren, aber ich habe gestrickt :-).

Wolllabyrinth im Garten
Wolle im Garten 2
das tragische Ende eines Sockens
das vorzeitige Ende eines Sneakersockens

Und heute ist es dann passiert: einer unserer Nachbarskater Carlo oder war es Rocky (?) haben Gefallen an dem Wollknäul gefunden.

Sie haben sich den (halbfertigen) Strumpf gepackt und dann ein Labyrinth im Garten verlegt: Kreuz und quer über Tische und Bänke, um die Blumen herum, oben drüber, unten drunter, drumherum… das gesamte Knäul war meterweise im Garten gespannt. Ich glaube sie hatten wirklich große Freude daran :-).

Liebe Beate, das wird nun leider nix mit den Sneakersocken. Aber ich habe Gefallen am Stricken gefunden und ich denke ich werde mir demnächst neue Wolle kaufen – und dann bekommst Du ganz bestimmt ein perfektes Paar.

Freude auf Daheim

die Socken wachsen :-)
Langsam wachsende Sneakersocken

Nun sitze ich im ICE von Hamburg nach Augsburg, mein Rad hängt auf der „Wäscheleine“, ich teile mir einen Zweiersitz mit einem SEHR schweigsam Mitrentner (nehme ich jedenfalls an). Ich stricke fleißig, daddele auf dem Handy, und denke nach: Über die letzten 10 Tage, über das Alleine reisen, über das nach Hause kommen, über Heimat und Fremde, über Begegnungen, über Geschenke die ich in diesen Tagen bekommen habe- Menschen, die mir offen und herzlich begegnet sind. Manchmal war es einfach ein kleines Lächeln, manchmal ein Moin, oder einfach nur, das mir jemand an der Kasse in die Augen geschaut hat. Ich fühle mich beschenkt von diesen Tagen, von der Natur, dem Wind und dem Regen, der Stille und den Begegnungen mit besonderen Menschen.

Jetzt freue ich mich auf Daheim. Auf meinen Schatz, auf gemeinsame Mahlzeiten und gemeinsame Ausflüge, auf unseren Garten, auf mein Bett und auf meine Badewanne 🛀.

Der letzte Tag in Stade

Bin gerade in Stade
wie das Schild schon sagt
die Bronzefigur einer nassen Katze in Stade
Noch jemand ganz nass
schööön 🙂
heißer Tee und Strümpfe stricken
wie es sich für Rentnerinnen gehört: Strümpfe stricken bei einem heißen Tee

Der letzte Tag meiner ersten großen Radltour. Ich war Sightseeing in Stade und habe mich einer Altstadtführung im strömenden Regen angeschlossen. Alle Teilnehmer waren mit einem Regenschirm ☂️ ausgestattet – ich natürlich nicht. Den mitleidigen Blicken denen ich immer wieder begegnete lächelte ich freudestrahlend entgegen: Ich komme aus Bayern, da brauchen wir fast nie Regenschirme (war ja frech gelogen, aber mir fiel nichts besseres ein).

Auch eine Stadtführung im Regen ist erlebenswert: Wenn man nach oben zum Kirchturm schauen soll, geht das mit Regenschirm nur bedingt. Auf jeden Fall muss man aufpassen, seinen Nachbarn nicht aufzuspiessen. Da ist das mit einer simplen Regenjacke viel einfacher, auch wenn einem beim hochschauen das Wasser von der Kapuze ins Gesicht läuft. Auf jeden Fall hat es Spaß gemacht und ich weiß jetzt eine Menge mehr über mittelalterliche Städte.

Nach der Stadtführung bin ich noch durch die Geschäfte geschlendert und bei einem Handarbeitsgeschäft hängen geblieben. Und dann konnte ich nicht widerstehen und habe Wolle zum Strümpfe stricken gekauft… ein bisschen verrückt ist das schon, aber irgendwie bekomme ich die Wolle schon noch in mein Gepäck, und vielleicht findet sich auch jemand der gelbe selbstgestrickte Strümpfe gebrauchen kann (falls sie jemals fertig werden). Ich habe, zurück in meiner Unterkunft, jedenfalls schon Mal angefangen zu stricken…und morgen fahre ich fast 6 Stunden mit der Bahn, vielleicht bekomme ich einen Strumpf fertig.

im Alten Land

Heute bin ich mehr als 70 Kilometer gefahren 🥳. Die Strecke war wunderschön, abseits von vielbefahrenen Straßen, durch wunderschöne Natur. Ich hatte mit ordentlich Wind zu kämpfen, auf der Fähre über die Elbe hat es so geschaukelt, dass mir fast schlecht wurde. Und die Fahrt den Deich entlang ging nur mit voller Unterstützung meines Motors – so eine richtige Sportskanone bin ich eben doch nicht 😉. Heute habe ich über Airbnb ein suuuper
schönes Zimmer in einem alten Herrenhaus gefunden. Ich fühle mich irgendwie in eine andere Zeit versetzt. 

Eben habe ich gelernt, dass Komoot ein Filmchen macht, wenn man Bilder hoch lädt. Also hier Impressionen vom heutigen Tag. Es war meine letzte Tour auf dieser Reise. Morgen werde ich mir Stade ansehen und am Mittwoch geht es wieder heim. Ich freue mich auf Zuhause… aber es ist so toll, so interessant, so lehrreich…ich denke ich werde bald die nächste Tour planen.

It’s raining men…

Gras im Regen
Regen kann so schön aussehen
must have Foto auf dem Ochsenweg
Must have Foto für alle Ochsenwegradler
eine wirklich komfortable Schutzhütte
Der schönste Unterstand bisher
Ich glaube der Bericht von meiner Reise wird doch mehr ein Wetterbericht – aber das Wetter prägt einfach alle Erfahrungen. Heute musste ich meine Kleidung nicht an und wieder ausziehen, ich konnte die Regenhose und die Regenjacke durchgehend anbehalten, nur die Intensität wie das Wasser von meinem Helm in mein Gesicht tropfte war unterschiedlich. Und trotzdem: Es war eine schöne Tour. Laut und falsch singend bin ich durch die Gegend geradelt. Ich habe alle Lieder die mir zum Regen eingefallen sind, mehr oder weniger textsicher, vor mich hingeträllert. Singing in the Rain; it’s raining men; Regentropfen, die an mein Fenster klopfen; here comes the rain again; raindrops are falling on my head; es regnet, es regnet die Erde wird nass; plitsch platsch alles nass… Das war ziemlich lustig weil ich wirklich laut singen konnte und niemanden verschreckt habe (es war ja niemand unterwegs). Sogar die Kühe auf der Weide haben sich nicht für meinen Gesang interessiert, sie standen meistens dicht zusammengedrängt unter den Bäumen – die Armen! In meiner Unterkunft angekommen, habe ich erst einmal ausgiebig und warm geduscht – schon wieder Wasser von oben…aber das war irgendwie noch besser als der Regen. Das warme Wasser habe ich dann einfach nur (schweigend) genossen. Und mein Vorsatz für morgen: ich werde nichts über das Wetter schreiben

Regensonntag in Schleswig-Holstein

Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing
Auch wenn die Wettervorhersage Dauerregen verspricht. Ich mache mich auf den Weg. Regenhose, Regenjacke und gute Laune werden mich schon halbwegs trocken an mein nächstes Ziel bringen. Bad Bevensen liegt ja auch nur 39 km entfernt. ☺️💦💦😀

Ochsenweg

kein Ochse, aber auch sehr nett
Kein Ochse - aber auch sehr nett 🙂
Heute war die Strecke ganz schön anstrengend und ich bin froh, dass ich schon um 15 Uhr in meiner Unterkunft angekommen bin. Ich bin auf dem alten Ochsenweg gefahren. Der Ochsenweg ist ein Fernradweg der im 19. Jahrhundert der zentrale Landweg zwischen Dänemark und Norddeutschland war. Er diente den Bauern als Treibweg für Vieh – vor Allem Ochsen, wurde aber auch von Rittern, Soldaten, Kaufleuten, Pilgern und Bettlern als Weg in den Süden genutzt. Es ist ein schöner Weg, aber zum Teil ist der Weg sehr sandig. Irgendwie bin ich auf einer Strecke gelandet, die fast 25 km an einer vielbefahrenen Straße entlang führte – das war nicht so toll und auch ziemlich anstrengend. Nachdem ich endlich weg von der Bundesstraße war, wurde es wieder schön und ich konnte bei Sonnenschein und ordentlich Wind von vorne halbwegs entspannt weiterradeln. Halbwegs entspannt: mein Po tut mir weh 🙄 aber das geht glaube ich allen Radlern so.
« Ältere Beiträge
Cookie Consent mit Real Cookie Banner