Kategorie: Unterwegs (Seite 4 von 5)

ich bin unterwegs: nicht nur mein Radl, auch das Auto, die Bahn, ein Flugzeug oder meine Füße tragen mich in die Welt…

It’s raining men…

eine wirklich komfortable Schutzhütte
Der schönste Unterstand bisher
must have Foto auf dem Ochsenweg
Must have Foto für alle Ochsenwegradler
Gras im Regen
Regen kann so schön aussehen

Ich glaube der Bericht von meiner Reise wird doch mehr ein Wetterbericht – aber das Wetter prägt einfach alle Erfahrungen.
Heute musste ich meine Kleidung nicht an und wieder ausziehen, ich konnte die Regenhose und die Regenjacke durchgehend anbehalten, nur die Intensität wie das Wasser von meinem Helm in mein Gesicht tropfte war unterschiedlich.  

Und trotzdem: Es war eine schöne Tour.

Laut und falsch singend bin ich durch die Gegend geradelt. Ich habe alle Lieder die mir zum Regen eingefallen sind, mehr oder weniger textsicher, vor mich hingeträllert.
Singing in the Rain; it’s raining men; Regentropfen, die an mein Fenster klopfen; here comes the rain again; raindrops are falling on my head; es regnet, es regnet die Erde wird nass; plitsch platsch alles nass… Das war ziemlich lustig weil ich wirklich laut singen konnte und niemanden verschreckt habe (es war ja niemand unterwegs). Sogar die Kühe auf der Weide haben sich nicht für meinen Gesang interessiert, sie standen meistens dicht zusammengedrängt unter den Bäumen – die Armen!

In meiner Unterkunft angekommen, habe ich erst einmal ausgiebig und warm geduscht – schon wieder Wasser von oben…aber das war irgendwie noch besser als der Regen. Das warme Wasser habe ich dann einfach nur (schweigend) genossen. Und mein Vorsatz für morgen: ich werde nichts über das Wetter schreiben

Regensonntag in Schleswig-Holstein

Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing
Auch wenn die Wettervorhersage Dauerregen verspricht. Ich mache mich auf den Weg. Regenhose, Regenjacke und gute Laune werden mich schon halbwegs trocken an mein nächstes Ziel bringen. Bad Bevensen liegt ja auch nur 39 km entfernt. ☺️💦💦😀

Ochsenweg

kein Ochse, aber auch sehr nett
Kein Ochse - aber auch sehr nett 🙂
Heute war die Strecke ganz schön anstrengend und ich bin froh, dass ich schon um 15 Uhr in meiner Unterkunft angekommen bin. Ich bin auf dem alten Ochsenweg gefahren. Der Ochsenweg ist ein Fernradweg der im 19. Jahrhundert der zentrale Landweg zwischen Dänemark und Norddeutschland war. Er diente den Bauern als Treibweg für Vieh – vor Allem Ochsen, wurde aber auch von Rittern, Soldaten, Kaufleuten, Pilgern und Bettlern als Weg in den Süden genutzt. Es ist ein schöner Weg, aber zum Teil ist der Weg sehr sandig. Irgendwie bin ich auf einer Strecke gelandet, die fast 25 km an einer vielbefahrenen Straße entlang führte – das war nicht so toll und auch ziemlich anstrengend. Nachdem ich endlich weg von der Bundesstraße war, wurde es wieder schön und ich konnte bei Sonnenschein und ordentlich Wind von vorne halbwegs entspannt weiterradeln. Halbwegs entspannt: mein Po tut mir weh 🙄 aber das geht glaube ich allen Radlern so.

Regen, Sonne, Schweinswale

meine "Privatfähre" holt mich ab
mein Radl ❤️
Nach zwei sehr erholsamen Tagen mit meinen Schwestern, habe ich mich heute wieder auf mein Rad geschwungen. Immer entlang am Öresund, vorbei an Feldern, kleinen „scnuckeligen“ Häusern, Kühen und immer wieder diese üppig blühenden Hortensien – Sonne, Wolken, Regen, Gewitter, es war alles dabei. Regensachen an, Regensachen aus es wurde nicht langweilig 😀. Ich habe Dänemark dann mit der Fahrradfähre von Egernsund nach Langballigau verlassen. Dort waren nur der Kapitän, ein Matrose (oder so etwas ähnliches) und ich. Fast hätte ich angeheuert, so nett war die Überfahrt. Ich habe zwei Schweinswale gesehen und die beiden (nicht die Wale, aber die Crew) haben sich ziemlich über meine Begeisterung amüsiert. Jetzt bin ich in Sörup angekommen und habe mir erst einmal etwas zu essen besorgt. Ich glaube es wird kein langer Abend, irgendwie bin ich nach den 60 Kilometern doch etwas ko.
da waren sie - die Schweinswale, leider schneller als meine Kamera

Skovmose Strand

Sønderborg
Familie beim Hotdog essen auf Skovmose Strand
Hot Dog geht immer

Heute ging meine Tour 38 km an der Küste entlang, vorbei an wunderschönen, zum Teil reetgedeckten Häusern und wunderbar farbigen Hortensien. In Sønderborg könnte ich eine bewegliche Brücke bewundern und ich war schon gegen Mittag in Skomovse Strand wo meine Schwester und ein Teil ihrer Familie ihren Sommerurlaub verbringt. Dort wird dann auch der Geburtstag meiner anderen Schwester gebührend gefeiert. Ich mache Radl und Blogpause bis Donnerstag. Dann schwinge ich mich wieder auf mein Rad und weiter geht’s. 

Dänemark

Also, ich dachte in Dänemark fahre ich nur auf ebener Straße ganz entspannt vor mich hin. Heute wurde ich eines Besseren belehrt. Ein Teil der Strecke ging durch einen Wald mit nassem matschigen Boden und so steil bergauf, dass nicht mal mehr meine Turbounterstützung und der 1. Gang ausgereicht haben. Beim schieben bin ich dann doch ziemlich ins schnaufen gekommen und habe mir dann (als ich wieder in zivilisiertem und befahrbarem Gelände war), einen nicht sehr gesunden, aber sehr dänischen Snack gegönnt. Für heute habe ich mein Ziel erreicht und bin in Gråsten angekommen. Auf der Strecke musste ich auch nur dreimal Regenhose und Regenjacke an und wieder ausziehen.Das hielt sich in Grenzen… 💦🌞💦🌞💦💦💦🌞💦💦💦

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Ich liebe Bahnfahren

Der Tag startete heute mit blauem Himmel und Sonnenschein in Hannover. Ich hatte ein leckeres Frühstück und bin dann los geradelt um meinen Zug nach Flensburg zu erwischen, der hatte allerdings 55 Minuten Verspätung und der Aufzug zum Gleis war defekt. Da kamen die 55 Minuten Verspätung gerade Recht- das Rad die Treppe hoch zu hieven ist nicht so ganz einfach ,aber ich hab’s geschafft. Und wieder habe ich eine tolle Begegnung gemacht. Am Gleis hat mit mir ein ganz in schwarz gekleideter und mit Hoodiekapuze über die Ohren gezogener Typ gewartet der einfach so das Plaudern anfing, mein Rad in den ICE beförderte, es auf die „Wäscheleine“ hing und mich jetzt über die Hip Hop Band 178 Straßenbande (von der ich noch nie etwas gehört hatte) und über das Leben überhaupt aufklärt…,wir haben geschwisterlicht mein Proviant geteit: Der 20 jährige Jörn und ich, wir verstehen uns prächtig . Mein Resümee: Ich liebe Bahnfahren…🤩

Dejavue

Nun sitze ich im IC (nicht im ICE) und schaue auf graue Wolken, Regen, nasse Felder, nasse Dörfer und nasse Städte… doch irgendwie hat das auch seinen Reiz: Sobald ein klitzekleiner Sonnenstrahl zu sehen ist, kommt die Hoffnung… jetzt wird es besser. Es ist wie im Leben, ohne Hoffnung ohne Licht und Sonnenstrahlen braucht Leben einfach mehr Kraft und Energie.

Aber warum überschreibe ich diesen Text mit Dejavue?
Als ich 17 Jahre alt war, habe ich eine Interrail Tour gemacht. Alleine, nur mit einem riesigen Rucksack (orange mit Tragegestell… ich glaube mit so einem Rucksack war damals die gesamte Interrailgemeinde unterwegs), das war eine tolle Erfahrung. Ich habe viele nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt, die auf unterschiedlichste Weise unterstützt und geholfen haben. Und nun 48 Jahre später bin ich wieder allein unterwegs (die Gepäcktaschen sind um Klassen besser) und auch heute treffe ich hilfsbereite Menschen. Es ist für mich also wirklich so etwas wie ein Dejavue. Vielleicht ist die Motivation mir zu helfen heute eine andere als vor 48 Jahren – vielleicht ja aber auch nicht. Wichtig ist doch nur das Ergebnis – es gibt Menschen, die breit sind zu unterstützen und die sehen wo Hilfe gebraucht wird.

Ich weiß nicht, wie man es alleine schaffen soll (wenn man nicht gerade mit Muskeln bepackt und mit einer Körpergröße über 170 cm gesegnet ist), ein E-Bike hochkant in den Fahrradständer im IC zu hieven.

ABER: Radlfahrer scheinen einfach supernette Menschen zu sein :-). Es haben mir gleich zwei Herren geholfen und mir auch angeboten das Rad in Hannover wieder von der „Wäscheleine“ zu nehmen. Also, alles ganz entspannt 😎.

ich bin so knallvergnügt erwacht…

Das Gedicht Morgenwonne von Joachim Ringelnatz (die zweite Strophe fehlt), spiegelt meinen Gemütszustand für heute wieder. Nach dem Frühstück mache ich mich langsam auf den Weg nach Augsburg zum Bahnhof und dann geht es mit dem ICE nach Hannover, dem ersten Ziel meiner Reise!

Mit Schutzengel

Gerade habe ich von unseren Nachbarn einen Schutzengel für die Reise bekommen. Das hat mich total gerührt und so gefreut! Er kommt jetzt an mein Fahrrad und dann kann ja wirklich nichts mehr schief gehen! 

Danke !

Ich freue mich 🙂

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