Wüste, Meer, Berge, Sonne – das klingt für mich nach einer perfekten Kombination – und so fühlt es sich auch an. Heute haben wir Suwaidi Farm, die letzte und einzige Perlenfarm im arabischen Raum besucht.
Mit einem kleinen Boot sind wir gemächlich durch die Lagune am Fuß des Hajar Gebirges getuckert. Auf der einen Seite der Lagune die Mangrovenlandschaft mit großen Baumwurzeln und Vögeln, die in der Mittagshitze etwas verschlafen zu uns herüberschauten, auf der anderen Seite die schier endlose Wüste mit Kamelen, die im Sand wohl nach etwas Essbarem suchten und sich durch nichts stören ließen. Am Ufer dösten Flamingos einbeinig in der Sonne.

Das kleine Boot brachte uns zu einem Ponton, auf dem die Perlenfarm war. Dort wird für die Touristen (wir waren aber die einzigen weit und breit) eine wirklich interessante Führung geboten: unter welchen Umständen, mit welchen Hilfsmitteln bis 1940 dort nach Perlen getaucht wurde. Das war eine harte und lebensgefährliche Arbeit, mit einem Stein am Fuß haben sich die Taucher ins Wasser begeben, ohne Sauerstoff oder irgendwelche Hilfsmittel haben sie vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang nach Austern gesucht. Nur 1 Prozent der gesammelten Austern enthielt eine Perle (bei Zuchtperlen sind es 60 Prozent) Die Taucher waren 4 Monate ohne Unterbrechung;auf den kleinen Booten und durften 2 Becher Wasser am Tag trinken (ich gehe hier keine drei Schritte ohne eine Wasserflasche und komme am Tag bestimmt auf 3 Liter). Heute werden die Austern gezüchtet. Es braucht 1 bis 2 Jahre, bis aus einem Sandkorn eine Perle entstanden ist… Ich durfte bei unserem Besuch eine Auster öffnen und habe tatsächlich eine wunderschöne Perle gefunden.