Die Tage am Iseosee waren geprägt von Ruhe und warmem Wetter und immer wieder dem Blick auf diese so schöne Landschaft mit den Bergen, den kurvigen Straßen und natürlich auf den Iseosee: türkis, tiefdunkelblau oder schimmernd wie Jaspis, mal ruhig wie ein Spiegel und dann wieder unruhig, grau fast schwarz und irgendwie geheimnisvoll. Es waren (außer uns) nur wenige Touristen unterwegs und wir konnten unsere mehr als spärlichen Italienisch Kenntnisse an den Mann oder die Frau bringen. Grazie, Prego und non parlo italiano,,, für viel mehr hat es leider nicht gereicht. Aber das könnte ja eine gute Aufgabe für meine kommende Zeit sein-wenn es fürs Radfahren zu kalt ist, könnte ich Italienisch lernen…schaun mer mal. Ich werde auf jeden Fall NICHT in der Gegend um den Iseosee Radfahren. Es gab zwar sehr viele Radfahrer, aber sie sahen alle so aus als wollten sie der Giro d’Italia machen…absolut nichts für mich Genussradlerin!

Eine Stadt hat mich in diesen Tagen sehr beeindruckt: Bergamo ist eine wunderschöne Stadt mit einer (fast) autofreien Altstadt. Ein wirkliches Juwel. Ich musste aber immer wieder auch an die vielen Menschen denken, die zu Beginn der Corona Krise dort gestorben sind (es waren wohl 4500 Tote allein in Bergamo). Die Bilder von Särgen die vom Militär abtransportiert wurden, die tief verunsicherten Menschen… und all das erst dreii Jahre her. Wie schnell wird doch alles wieder Normalität und wie schnell vergessen wir. Ich glaube, es ist gut dass wir vergessen können – aber es ist auch wichtig aus schweren Situationen zu lernen und sie irgendwie in unserm Herzen zu tragen.